Volker Rühe hat im dlf-Interview der Woche am letzten Sonntag die im Kosovo-Heft des ffm aufgestellte These bestätigt und empfiehlt militärisches Eingreifen zur Verhinderung von Flüchtlingen als good practice:

„Ich hätte mir eben in der Entscheidungssituation 2015 oder am besten schon vorher ein Gegengewicht gewünscht. Ich will Ihnen sagen, in den 90-er-Jahren hatten wir den Konflikt in Jugoslawien, in Bosnien, 300.000 Flüchtlinge hierher. Und nachdem sich abzeichnete die gewaltigen Vertreibungen im Kosovo, hat Helmut Kohl mir auch gesagt, der ursprünglich sehr skeptisch war über den Einsatz deutscher Soldaten: Ich unterstütze Dich, wenn Du auch zusammen mit den Amerikanern dort bereit bist, militärisch sich zu engagieren, sonst kriegen wir noch 500.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo nach Deutschland. Und bevor die Russen in Syrien waren, hätte es sicherlich Möglichkeiten gegeben, stärker einzuwirken, dass nicht in diesem Umfang Menschen geflohen sind. Aber die Frage ist, ob diejenigen hierhergekommen sind, die am meisten bedroht waren. Aber das ist die Vergangenheit. Wir müssen jetzt das … Ich hätte in einer solchen Situation, in der Entscheidungssitzung mir eben mehr Gewichte und Gegengewichte gewünscht. Die hat es nicht gegeben, jetzt müssen wir mit der Situation leben und in die Zukunft schauen.“

Deutsches Militär im Kosovo