Donnerstag, 6. Februar, 18.00 Uhr
Aquarium in Südblock
Relaunch: Migration Control

Start des neuen Infoportals zur Externalisierung des Grenzregimes, Präsentation und Diskussion

Die ursprünglich von der taz aufgebaute Webdokumentation „Migration Control“ wird seit 2019 aktualisiert, überarbeitet und zu einem kooperativen Projekt weiterentwickelt. Beteiligt ist ein transnationales Netzwerk von antirassistischen Initiativen, NGOs und Forschungsgruppen aus mehreren Ländern. Das Portal wird die Expansion der EU-Grenzabschottung in die Transit- und Herkunftsregionen dauerhaft sichtbar machen. Wir haben Redaktionskollektive gebildet, die die Entwicklungen in einzelnen Regionen (Mittelmeer, Westafrika, Horn von Afrika, MENA) verfolgen und dokumentieren – und wünschen uns hierfür weitere MitstreiterInnen.

Im Februar 2020 geht das neue Infoportal online unter migration-control.info.

I. An diesem Abend präsentieren wir den aktuellen Stand der Seite und die Möglichkeiten zur Mitarbeit. Dabei sind VertreterInnen der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration (FFM), die die Seite koordiniert, sowie des Alarm Phone/Sea Watch.

Moderation: Hanne Tijmann (FFM)

II. In einem zweiten Block stellen wir mit kurzen Schlaglichtern aktuelle Entwicklungen bei der Migrationskontrolle vor:

  • Brüche im Schlüsselstaat Niger (Laura Lambert, kritnet/Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung Halle)
  • Krise der Entwicklungszusammenarbeit (Katherine Braun, kritnet/Brot für die Welt)
  • Aktuelle Entwicklungen in Algerien, Tunesien und Libyen (Sofian Naceur, freier Journalist, Tunis)
  • Militärdiktatur und Migrationskontrolle in Ägypten (Muhammed al-Kashef, Jurist, WatchTheMed-Alarm Phone)
  • Sudan: Bashir weg – Grenzschutzmiliz noch da? (Wasil Schauseil, Stand with Sudan Uprising)
  • Senegal: Lokale und europäische Interessen im Konflikt (Leonie Jaegen, Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg)
  • Abschiebe-Monitoring in Nigeria (Rex Osa, Refugees4 Refugees, Stuttgart/Benin City)

Moderation: Christian Jakob (tageszeitung)

III. Im dritten Block wollen wir an die tödlichen Schüsse auf mindestens 15 MigrantInnen erinnern, die vor genau sechs Jahren, am 6. Februar 2014 von der Guardia Civil erschossen wurden. An diesem Tag hatten 400 Menschen versucht, von Marokko aus über den Grenzübergang El Tarajal nach Ceuta zu gelangen. Als das marokkanische Militär eingriff, sprangen viele ins Wasser, um die spanische Exklave schwimmend zu erreichen. Für diese Teil schalten wir AktivistInnen aus Oujda/Marokko per Skype dazu. Dabei ist außerdem der aus Kamerun stammende Flüchtling Tresor, der die Initiative Voix des Migrants gegründet hat, um auf europäischer Ebene an diesen Vorfall zu erinnern.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Übersetzungen ins Arabische, Französische und Englische sind angefragt. / Translations into Arabic, French and English are requested.

Relaunch: Migration Control