Der Europäische Rechnungshof kritisiert in dem aktuellen Sonderbericht „EU-Unterstützung für Marokko – bislang begrenzte Ergebnisse“, dass die EU-Finanzierung zahlreicher marokkanischer Regierungsprogramme gemeinhin ohne Monitoring und ohne Rechenschaftspflicht in Brüssel wie in Rabat abläuft.

Der Hof bewertete die Wirksamkeit der EU-Budgethilfe in Marokko im Zeitraum 2014-2018. […] Die Prüfung erstreckte sich auf die Bereiche Gesundheit, Sozialschutz, Justiz und Entwicklung des privaten Sektors. Für alle unter die Budgethilfe fallenden Bereiche beliefen sich die Verträge im geprüften Zeitraum auf 562 Millionen Euro und die Zahlungen auf 206 Millionen Euro. […]

Marokko erhält mehr EU-Entwicklungshilfe als jedes andere nordafrikanische Land mit Ausnahme Tunesiens und ist einer der Hauptbegünstigten der internationalen Entwicklungshilfe. Die EU ist mit einem Anteil von 25,2 % an der öffentlichen Entwicklungshilfe Marokkos wichtigster Geber. […]

Marokko ist einer der Hauptbegünstigten bilateraler ENI-Programme in Nordafrika. Im Zeitraum 2014-2018 führten die Mittelzuweisungen für die Budgethilfe zu Verträgen in Höhe von 562 Millionen Euro und Zahlungen in Höhe von fast 206 Millionen Euro. Die Budgethilfe macht durchschnittlich 75 % der jährlichen EU-Ausgaben für Marokko aus. Marokko erhält zusätzliche Mittel aus mehreren thematischen Programmen und Instrumenten. Zudem wird EU-Unterstützung über Finanzinstitute und Treuhandfonds bereitgestellt. […]

EU Rechnungshof Sonderbericht Marokko | 2019

 

EU Rechnungshof kritisiert unkontrollierten Geldabfluss nach Marokko