Wie die Tageszeitung El País meldet, ist die spanische Regierung mit der marokkanischen Regierung überein gekommen, dass die spanische Seenotrettung „Salavamento Marítimo“ alle geretteten Boat-people in den nächstgelegenen Hafen, d.h. sehr häufig in einen marokkanischen Hafen bringen wird. Spanien und Marokko haben eine gemeinsame Meeresrettungszone. Mit dem angekündigten Massen-Push-Back will die spanische Regierung wie bereits gemeldet die Zahl der anlandenden Boat-people in 2019 im Vergleich zum Vorjahr halbieren. Verantwortlich für diese neue Regel zeichnet die Stelle „Mando Único Operativo“ im spanischen Innenministerium, im August 2018 eingerichtet, an der auch Frontex beteiligt ist. Mitarbeiter von „Salavamento Marítimo“ schätzen, dass mit dieser Push-Back-Regel die Zahl der Toten in der Meerenge von Gibraltar und im Meer zwischen Almería / Alicante und Ostmarokko / Westalgerien sprunghaft ansteigen wird. Boat-people würden sich gegen den Push-Back wehren oder ins Wasser springen, sobald sie gewahr werden, dass die Spanier sie zurück nach Marokko bringen. Zudem sehen sie internationale Probleme für den Fall voraus, wenn Boat-people direkt bei der Rettung Asyl beantragen. – Spanien garantiert im Gegenzug zu dem Massen-Push-Back, dass Marokko dafür Geld von der EU erhalten wird, und wird selbst zwei Patrouillenboote an Marokko liefern. Die spanische Regierung argumentiert, dass die Zahlen der von Spanien Geretteten viel höher seien als die von Marokko Geretteten. Doch die marokkanischen statistischen Angaben liefern ein ausgewogenes Bild.

España acuerda con Marruecos devolver pateras a sus costas

Salvamento Marítimo podrá desembarcar en puertos marroquíes a una parte los migrantes rescatados

El Paìs | 20.02.2019

Spanien verabredet mit Marokko dauerhaften Massen-Push-Back