IRIN beschreibt an mehreren Beispielen, wie vertriebene und an den Rand gedrängte Bevölkerungen durch militärische Operationen in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Konflikt hat sich von Norden zunehmend ins Zentrum des Landes verlagert.
IRIN: „Countering militancy in the Sahel“
Unter diesem Titel fasst IRIN mehrere Berichte über den Sahel zusammen: „Big Stick, Big Problems.“
Mali: Anschlag mit 500 kg TNT auf 550 Soldaten der EUTM knapp verhindert
Wie die Tageszeitung El País berichtet, haben spanische Wachsoldaten in der Nacht vom vergangenen Samstag auf Sonntag mit Schüssen auf die Angreifer nur knapp verhindert, dass die Sprengladung von 500 kg TNT auf dem mitgeführten Kleinlaster in das EU-Militärlager in Koulikoro gelangen und dort zur Explosion gebracht werden konnte. In dem militärischen EU-Ausbildungslager EUTM, 60 Kilometer von der malischen Hauptstadt entfernt, schliefen demnach 550 europäische Soldaten. Eine „Katastrophe“ sei laut spanischen Militärangaben verhindert worden. Die EUTM soll vor allem die Einsatzfähigkeit des malischen Militärs im G5-Sahel-Rahmen stärken, also im Antiterrorismus und bei der Bekämpfung der Transitmigration.
„A dozen shades of khaki: counter-insurgency operations in the Sahel“
The whole issue with a lot of these kinds of terrorism strategies is that they are treating the symptoms as opposed to the causes of radicalisation and extremism,
„New violence eclipses Mali’s plans for peace“
Fighting between al-Qaeda-linked extremists, self-defence militias, and government soldiers has displaced tens of thousands of people this year in central Mali and left hundreds dead
Niger: US-Basis für bewaffnete Sahel-Drohnenflüge verzögert sich
Der Bau der US-amerikanischen militärischen Drohnenbasis bei Niamey im Niger verzögert sich um ein halbes Jahr und soll erst in Mitte 2019 als Start- und Landeplatz bewaffneter Drohnen über Libyen, Mali, Niger und dem Tschad genutzt werden können, wie eine algerische Nachrichtenagentur unter Berufung auf Air Force Times meldet. Dann sollen auch alle laufenden US-Drohnenprogramme, die bereits jetzt von Niger aus die Sahelzonen überziehen, dort konzentriert werden. Der Bau der Basis soll 100 Mio. Dollar kosten.
G5 Sahel in wachsenden Schwierigkeiten
Die internationale Militärintervention unter dem Namen G5 Sahel sieht sich wachsenden Schwierigkeiten gegenüber. Nun versucht Frankreich, G5 Sahel über den UN-Sicherheitsrat unter den UN-Schirm zu stellen und dadurch noch weiter zu internationalisieren. Die G5 Sahel Initiative ist vor zwei Jahren stockend gestartet. Aber sie ist bislang weder mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet (zugesagt waren 415 Mio. Euro, aber es fehlen noch 199,5 Mio. Euro), noch stellt sie ihre operationellen Fähigkeiten unter Beweis.
Westafrika, Sahel: „Visa nur für Reiche“
Laut Frontex und der Europäischen Kommission ist die Ablehnungsquote bei Schengen-Visaanträgen aus Westafrika und dem Sahel weltweit am höchsten: Die Ablehnungsquote liegt bei bis zu 64 % aller Visaanträge aus den dortigen Regionen. Auf dem klandestinen Markt werden dort Visa, verbunden mit einem Flug nach Europa, für 6.000 bis 8.000 Euro angeboten. Die Tageszeitung El Diario berichtet von haarsträubenden Fällen der Visaverweigerung.
„Wie die EU ungewollt Massaker in Mali mitfinanziert“
Mit 100 Millionen Euro unterstützt die EU eine Militäreinheit in Afrikas Sahelzone, die auch Migration eindämmen soll. Doch deren Soldaten ermorden offenbar regelmäßig Zivilisten: die Indizien, die Hintergründe, das moralische Dilemma.
CIA-Drohnen im Niger, G5-Sahel Ausbildungszentrum in Bamako
Unter Trump dehnt der CIA seine Drohnenoperationen im Niger aus. Lt. einem Bericht der New York Times sollen von einem erweiterten Luftwaffenstützpunkt in der Sahara aus Angriffe gegen Aufständische der Quaida und des Islamischen Staats geflogen werden.