Am (23.12.) waren bei schweren Kämpfen um die Militärbasis Arbinda im Norden des Landes nach lokalen Berichten bis zu 135 Menschen ums Leben gekommen. Offiziell war von sieben getöteten Soldaten und Gendarmen, 35 toten Zivilisten und über 80 getöteten Terroristen
Sahel, 1.000 Interviews von Aufständischen: Nichtreligiöse Motive wichtig
Die Sozialwissenschaftlerin Lori-Anne Théroux-Bénoni hat mit ihrem Team im Auftrag des südafrikanischen Forschungsinstitut zu Sicherheitsfragen (ISS) seit 2017 über 1.000 Personen interviewt, die sich in Gruppen engagiert haben, die als terroristisch klassifiziert werden. Am 1.12.2019 hat sie ihren Forschungsbericht in Ouagadougou vorgestellt. Le Monde hat sie zu den Ergebnissen befragt und zitiert ihre Antworten.
„Frankreich setzt erstmals bewaffnete Drohne in Mali ein“
Frankreich hat im westafrikanischen Mali nach Angaben des Verteidigungsministeriums erstmals eine bewaffnete Drohne eingesetzt und dabei sieben Terroristen außer Gefecht gesetzt. Dazu sei es am Samstag im Zuge eines Militäreinsatzes in der Region Mopti im Zentrum des Landes gekommen, hieß es in einer Mitteilung vom Montag.
Burkina Faso: Gold im Sahel
Ein Report bei Reuters berichtete über Goldminen, die in der Nachbarschaft eines Naturschutzgebiets liegen und ohne staatliche Aufsicht und Konzessionen betrieben werden. Die Vorgänge erinnern an die Goldminen im Tibesti-Gebirge, wo sich lokale Bevölkerung, Tubu-Milizen und Militär um die Ausbeutung der dortigen Minen streiten.
When refugees in Libya are being starved, Europe’s plan is working
Central to the EU’s strategy over the past decade has been the outsourcing of immigration control, paying countries from Libya to Sudan, from Niger to Turkey, to deter potential migrants to Europe. In this process a new form of imperialism is emerging, whereby rich nations, in the name of protecting their borders from migrants, trample all over the borders of poorer neighbours.
EU-Militär in Mali
Die Bundesregierung bereitet einen zusätzlichen Einsatz der Bundeswehr in Mali vor. Ziel ist die Beteiligung an einer von Frankreich geplanten Operation („Opération Tacouba“), in deren Rahmen europäische Spezialkräfte Sondereinheiten aus Mali ausbilden sollen. Perspektivisch ist eine Ausweitung auf weitere Sahel-Staaten geplant.
EUCAP Sahel Niger – Migrationsbekämpfung gescheitert?
In einer Expertise für die EU-offiziöse „Fondation Robert Schuman“ vom 18.11.2019 zieht der Wissenschaftler Léonard Colomba-Petteng eine vernichtende Bilanz der EUCAP Sahel Niger Mission. Er ruft in seiner Vor-Ort-Studie („The Common Foreign and Security Policy under test in Niger“) dazu auf, die Mission technisch abzurüsten und eine Exit-Strategie zu erarbeiten, anstatt ihr Mandat zu verlängern.
Sahel: Point of no return? – Bibliographie
Die Bevölkerung im Sahel, insbesondere in Mali und in Burkina Faso, wendet sich zunehmend gegen die französischen und andere westlich-hochaufgerüstete Militärs. Die großen Anschläge auf malische und burkinische Soldaten in den letzten Monaten haben jeweils Hunderte Jugendliche ausgeführt, die auf ihren Motorrädern aus verschiedenen Richtungen auf die Militärbasen zustürmten. In weiten Landstrichen sind keine staatlichen Strukturen mehr vorhanden. Bewaffnete Gruppen bauen eine Art „lokaler Governance“ auf.
Mali: G-5 Sahel durch schweren Anschlag geschwächt
In deutschen Medien wurde fast nichts über den großen Doppelanschlag auf die französisch geführte internationale Militäroperation „G-5 Sahel“ am 30.09. und 01.10.2019 in Mali berichtet. „G-5 Sahel“ und die Nationalstaaten der Region sind ohnehin schon sehr geschwächt.
Nord-Mali: Hunger, Migration und militärische Drohungen der Großmächte
Am 07.09.2019 befand Mahamadou Issoufou, nigrische Staatschef und derzeitige Präsident der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), dass das Statut von Kidal – der malische Friedensschluss 2015 zwischen dem aufständischen Nord-Mali (Azawad) und dem malischen Nationalstaat – eine Bedrohung der inneren Sicherheit Nigers darstelle. Maman Sidikou (Burkina Faso), Generalsekretär der französisch-internationalen Militäroperation „G5-Sahel“, stimmte ihm Mitte September 2019 zu, ebenso die ECOWAS auf ihrer Konferenz in Ougadougou am 14.09.2019. Ein anwesender Vertreter des Tschad plädierte für ein militärisches Vorgehen gegen Nord-Mali. Schließlich sagte die malische Regierung die regelmäßige Friedenskonferenz mit Nord-Mali, geplant für den 17.09.2019, einfach ab.