Heute vormittag gibt die italienische Marine bekannt, dass das militärische Patrouillenschiff „Cigala Fulgosi“ 40 Seemeilen vor Libyen 36 Boat-people in akuter Seenot gerettet hat. Innenminister Matteo Salvini verkündet, dass das italienische Marineschiff mit den Geretteten in keinem italienischen Hafen anlegen darf, während die Verteidigungsministerin Elisabetta Trenta von der Anlandung in Italien ausgeht. Angesichts der sich deswegen zuspitzenden Regierungskrise haben mehrere EU-Staaten die Aufnahme einiger der Geretteten angekündigt.
„Mare Jonio“ hat 29 Boat-people vor Libyen gerettet
Das NGO-Rettungsschif „Mare Jonio“ hat 29 Boat-people 40 Seemeilen vor der libyschen Küste gerettet.
Todeszone: Moonbird sichtet Boot mit 80 Boat-people an Bord
Piloten des NGO-Flugzeugs Moonbird haben am gestrigen Abend ein Schlauchboot mit etwa 80 Migrant*innen an Bord entdeckt. Laut Sea-Watch soll das Boot 45 Meilen vor der libyschen Küste liegen. Die Rettungsleitstellen seien informiert. Die Mare Jonio befindet sich in der Nähe und ist bereit, zu Hilfe zu kommen, darf libysche Gewässer und die SAR-Zone ohne Zustimmung der Behörden aber nicht betreten.
Boot mit 150 Boat-people an Bord droht vor der Küste Libyens zu sinken
Die Nachricht kam vom Alarmphone, die Mare Jonio steht bereit, um einzugreifen und die Menschen zu retten. Das Boot befindet sich noch der Todeszone. An Bord sollen sich viele Frauen und Kinder befinden. Die Behörden in Rom, Valetta und Tripolis sind informiert.
2019: Jeder dritte Migrant stirbt auf dem Weg von Libyen nach Europa
Die Fahrt über das zentrale Mittelmeer war noch nie so gefährlich. Seit Anfang des Jahres sind schon 442 Boat-people bei der Fahrt von Libyen nach Südeuropa ertrunken. Der Prozentsatz ist jetzt schon höher als 2014. Der UNHCR schlägt Alarm: in diesem Jahr hat jeder Dritte auf der libyschen Route sein Leben gelassen.
EU-Flugzeuge koordinieren neue Push-Backs nach Libyen
Das italienische Rettungsschiff „Mare Jonio“ der NGO „Mediterranea Saving Humans“ befindet sich in der Todeszone vor den libyschen Gewässern und beobachtete – auch über abgehörte Kommunikation – in der vergangenen Nacht erneute Push-Backs der sogenannten libyschen Küstenwache unter Leitung militärischer EU-Flugzeuge.
Sogenannte libysche Küstenwache nimmt Push-Back-Arbeit wieder auf
Zeitgleich zum Auslaufen des italienischen NGO-Rettungsschiffs „Mare Jonio“ hat die sogenannte libysche Küstenwache ihre Arbeit als externe Push-Back-Agentur der EU wieder aufgenommen. Über Wochen hatten die Küstenmilizen die Patrouillenschiffe stattdesssen für den Krieg eingesetzt. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fangen sie 98 Boat-people ab und deportierten sie zurück in ein Internierungslager bei Khoms.
„Mare Jonio“ fährt zur Todeszone vor Libyen
Das Rettungsschiff „Mare Jonio“ hat soeben in Sizilien abgelegt und fährt Richtung Todeszone vor Libyen. Seit gestern nachmittag befinden sich dort 23 Boat-people in Seenot. Ein italienischer Frachter soll in der Nähe sein. Die „Mare Jonio“ braucht 20 Stunden, um dort anzukommen. An Bord des NGO-Schiffes ist auch ein Priester. Unterdessen hat die NGO „Mediterranea Saving Humans“, die das Rettungsschiff betreibt, Klage gegen den Innenminister Matteo Salvini wegen übler Nachrede und eines offensichtlich illegalen Dekrets gegen Seenotrettung eingereicht.
Boat-people: 23 in Seenot vor Libyen | 85 in Süditalien angekommen
Seit gestern Nachmittag befinden sich 23 Boat-people vor Libyen in Seenot. Medien aus Malta griffen die Nachricht auf und schalteten die italienische Küstenwache ein. Heute Nacht kamen 55 Boat-people mit einem Segelboot aus der Türkei in Süditalien an, unter ihnen 11 Minderjährige. Ein zweites ‚Phantomboot‘ mit 30 Boat-people an Bord, das aus Tunesien kam, ist ebenfalls in der Nacht an einem Strand in Sizilien gelandet.
Libyen, Humanitärer Korridor: Italienische Regierung unter Druck
Angesichts der Kriegsentwicklung in Tripolis, die bereits mindestens zwei internierten Flüchtlingen am vergangenen Dienstag das Leben gekostet hat, startet die italienische Regierung mit einem kleinen humanitären Korridor. Der Vatikan hatte gestern die Evakuierung von Flüchtlingen aus dem Westen Libyens gefordert. Heute gab das italienischen Innenministerium bekannt, dass 150 Flüchtlinge mit militärischer Unterstützung nach Italien ausgeflogen werden. Seit sechzehn Jahren finanziert die EU Internierungslager im Westen Libyens. Dort sollen derzeit ca. 6.000 Personen festgehalten werden.