Missing at the Borders: Redouene Djezzar und Ayman Ben Smida

Seit Mitte September 2018 ist die mehrsprachige Website MISSING AT THE BORDERS online, die den Familien von Migrant*innen gewidmet ist, welche seit ihrem Versuch, Grenzen zu überqueren, vermisst werden. Auf der Seite werden in regelmäßigen Abständen Video-Zeugnisse von Familienangehörigen veröffentlicht. Der jüngste Beitrag gilt Redouene Djezzar und Ayman Ben Smida, zwei Jungen aus Algerien und Tunesien.

Flüchtlingskarawane in die USA fordert ersten Toten

Am Sonntag wurde der 26-jährige Henry Diaz aus Honduras von einer Gummikugel so schwer am Kopf verletzt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus starb. Über hundert Migrant*innen wurden verletzt, als sie versuchten, die Grenze nach Mexiko zu überqueren. Als Ursache für die Abwanderung nennen Experten inzwischen den Klimawandel, der die Bauern zwingt, ihr Land zu verlassen. Das US-Verteidigungsministerium hat angekündigt, 5.000 Militärs an die Grenze zu verlegen. Und Trump plant die Errichtung von Zeltstädten entlang der Grenze, durch Migrant*innen abgeschreckt werden sollen.

Spanien-Marokko: Bekämpfung der Boat-people, Legalisierung der Angekommenen?

Die New York Times hat am 22.10.2018 die staatlichen Drangsalierungen der Transitflüchtlinge in Nordmarokko, ihre Abschiebung nach Südmarokko, das militärische Vorgehen gegen Harragas in der Meerenge von Gibraltar und die mögliche Legalisierung eines Teils der 200.000 undokumentierten Marokkaner*innen in Spanien als koordinierte Aktion der Europäischen Union, Spaniens und Marokkos dargestellt.

Spanien verbietet per Dekret Go-Fast-Boote

Nachdem in den vergangenen Monaten marokkanische Harragas auf sogenannten Go-Fast-Booten nach Spanien gelangen, verbietet Spanien per sofortigem königlichen Dekret und ohne Einbeziehung des Parlaments diese Schlauchboote mit mehreren starken Außenbordmotoren. Anscheinend wird eine Registrationspflicht eingeführt. Die Go-Fast-Boote sind seit Jahren auch im Haschisch-Transport in Gebrauch, wurden deswegen aber nie von spanischer Seite verboten.

Frontex zementiert die Schließung der „Balkanroute“

Die Europäische Union intensiviert ihre Einsätze zur Kontrolle der Migration in Südosteuropa. Im Fokus stehen dabei Drittstaaten im Westbalkan. Die Europäische Kommission verhandelt hierzu mit allen Ländern des ehemaligen Jugoslawien sogenannte Statusabkommen, die den Einsatz von EU-Personal erlauben. Die neuen Kooperationen umfassen den Informationsaustausch, Trainings und gemeinsame Operationen.

Italien: Folgen der Abschottungspolitik im zentralen Mittelmeer

Das Mailänder Institut für Politische Studien (ISPI) hat eine Statistik für den Zeitraum Januar 2016 bis September 2018 publiziert, aus der hervorgeht, wie viele Boat-people sich auf den Weg von Libyen nach Europa gemacht haben, wie viele in Italien gelandet sind bzw. nach Libyen zurückgebracht wurden und wie viele die Überfahrt nicht überlebt haben oder vermisst werden. Tendenz: die Zahlen derer, welche die Route über das zentrale Mittelmeer wählen, sinken und das Risiko ist enorm gestiegen. Die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung ist ein wesentlicher Grund dafür.