Marokko: Harragas als Massenphänomen – Reportage

Die nordmarokkanische Hafenstadt Larache gilt als einer der Dreh- und Angelpunkte für die Massenabfahrt von Harragas nach Spanien. In der Reportage werden einzelne Stadtteile skizziert, aus denen fast alle Jugendlichen und ganze Fabrikbelegschaften auf Booten nach Spanien übergesetzt sind, unter den Augen und im Mitwissen der gesamten Stadt, die sich im wirtschaftlichen Niedergang befindet.

Melilla: Kollektivabschiebung von 55 Transitgeflüchteten

Zum zweiten Mal führt Spanien eine Kollektivabschiebung von EU-Zaunkletterern aus Melilla nach Marokko durch. 55 der 208 Transitgeflüchteten, die erfolgreich den Zaun überwunden haben, schoben die spanischen Behörden innerhalb von 24 Stunden ab. Dazu hatten die Behörden u.a. 30 Anwälte organisiert, die bei der größtenteils in der Nacht durchgeführten Aktion mit halfen. Menschenrechts- und Juristenorganisationen kritisierten, dass in der Eile keine wirkliche Rechtshilfe durchgeführt werden kann.

Melilla: 200 Migranten überwinden den Grenzzaun, ein Toter

Mehr als 300 Migranten haben am Sonntag morgen versucht, den über sechs Meter hohen Grenzzaun von Melilla zu stürmen und spanisches Grundgebiet zu erreichen. Dabei starb ein Mann angeblich an einem Herzstillstand und zwanzig Menschen mussten mit Schnittwunden und Knochenbrüchen im Krankenhaus behandelt werden. An die 200 Migranten schafften es, den Zaun zu überwinden, sie wurden in ein Aufnahmezentrum in Melilla gebracht.

Libyen: Mehrzahl der Boat-people zurück in die Auffanglager

Zum erste Mal übertrifft 2018 die Zahl der Boat-people, die von der libyschen Küstenwache in die Aufnahmelager zurückgebracht wurden, die Zahl derer, die Italien erreicht haben. Der Sprecher des UNHCR spricht von einem Wendepunkt. Zugleich hat sich der Trend der letzten Monate bestätigt, dass sich die Route nach Italien verlagert hat: von Tunesien nach Lampedusa und die Südwestküste Siziliens oder von der Türkei mit dem Segelboot nach Süditalien.