Mit 100 Millionen Euro unterstützt die EU eine Militäreinheit in Afrikas Sahelzone, die auch Migration eindämmen soll. Doch deren Soldaten ermorden offenbar regelmäßig Zivilisten: die Indizien, die Hintergründe, das moralische Dilemma.
„Normalfall Migration“
Der allergrößte Teil der Afrikaner, die ihr Land verlassen, bleibt auf dem Kontinent. In der hiesigen Flüchtlingsdebatte spielt das keine Rolle. Derweil kursieren Pläne von Kapitalseite, wie mit Investitionen Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden sollen
Niger: Italienischer Militäreinsatz gegen Migration
Im Januar 2018 hatten die Bewegung 5 Stelle (M5S) noch gegen den italienischen migrationsbekämpfenden Militäreinsatz im Niger gestimmt und die Lega sich enthalten. Doch nach Regierungsantritt haben sie sich bemüht, die Blockade des Einsatzes aufzuheben, und jetzt erfolgt die Aktivierung der italienischen 470 Militärs im Niger. Konkret sollen nigrische Soldaten für die Migrationsbekämpfung ausgebildet und bei der Patrouille der Grenzen unterstützt werden.
Warum es in Niger Soldaten aus der ganzen Welt gibt
Niger ist eines der am stärksten militarisierten Länder Afrikas. Die Vereinigten Staaten sind nicht das einzige Land, das Truppen in Niger hat. Stationiert sind auch Soldaten aus Frankreich, Deutschland, Kanada und Italien. Im April dieses Jahres fanden in Niger die Militärübungen mit 1.900 Soldaten aus rund 20 Ländern statt.
CIA-Drohnen im Niger, G5-Sahel Ausbildungszentrum in Bamako
Unter Trump dehnt der CIA seine Drohnenoperationen im Niger aus. Lt. einem Bericht der New York Times sollen von einem erweiterten Luftwaffenstützpunkt in der Sahara aus Angriffe gegen Aufständische der Quaida und des Islamischen Staats geflogen werden.
„The Tebu: the little-known community at the heart of Libya’s people smuggling trade“
Bericht über das Volk der Tebu, einer ethnischen Minderheit in Libyen, die seit 2011 besonders stark marginalisiert wird. Fast alle Schlepper auf der Route zwischen Agadez und Sebha gehören zu dieser Minderheit.
EU-Gipfel Salzburg 20.09.2018 – Aktionstage
Am 20. September treffen sich die EU-Staatschefs in Salzburg zu einem Gipfel über „Sicherheit und Migration“. Österreichs rassistische neue Regierung leitet das Treffen. Verschiedene Netzwerke in Österreich, die für Gerechtigkeit, Gleichheit und für das Recht zu bleiben und zu gehen eintreten, organisieren gemeinsam eine große Zusammenkunft, um gegen diesen Gipfel der EU-Staatschefs zu protestieren.
„In central Mali, rising extremism stirs inter-communal conflict“
Bericht von Philip Kleinfeld über die sozialen Spannungen in Zentralmali, Region Mpoti. Dozens of villages looted and torched in the past few months as a conflict between armed members of Mali’s Dogon and Fulani communities ripples through the heart of
UNHCR Report: Weniger Boat-people, mehr Tote
Der UNHCR hat unter dem Titel „Desperate Journeys“ einen Bericht vor allem zur Passage des zentralen Mittelmeers veröffentlicht. Wegen der Aufrüstung der sogenannten libyschen Küstenwache und einiger westlibyscher Milizen sind die Zahlen der Boat-people drastisch gefallen.
Nord-Mali/Azawad und Arabellion: „Unliebsamer Aufstand?“ (H. Dietrich)
Seit dem Aufstand im Jahr 2010 machen sich auch in Nord-Mali die Armen, Ausgebeuteten und Entrechteten in einer neuen historischen Formierung bemerkbar. Auf den Plan treten Jugendliche, die von der durch neoliberale Wirtschaftspolitiken bedingten Landflucht der letzten zwei Jahrzehnte und von der Bildungsexpansion geprägt wurden.