264 Migrant*innen in Pozzallo, Sizilien an Land gegangen

264 zumeist aus Eritrea stammende Boat-people sind am Samstag Abend in Pozzallo, Sizilien gelandet. Nach Auffassung der Regierung in Rom hätten sie eigentlich von der maltesischen Küstenwache aufgegriffen werden müssen. An Bord befanden sich 37 Minderjährige, darunter fünf Neugeborene, sowie an die fünfzig Frauen, die sofort in ein Hotspot und zur medizinischen Versorgung gebracht worden. Die Mehrzahl der Boat-people dufte das Boot erst gegen 23 Uhr verlassen, als es zu sinken drohte. Angeblich waren sie seit drei Tagen ohne Lebensmittel und Wasser auf dem Meer unterwegs.

Libyer lassen 12 Boat-people im Meer zurück, Fischer retten sie

Die ca. 120 Boat-people, die vom WatchTheMed Alarmphone und den drei Seenotrettungs-NGO-Schiffen signalisiert worden waren, wurden von einem libyschen Schlepper vor der Ölplattform Bouiri gerettet, später dann aber an die libysche Küstenwache übergeben, die sie zurück nach Libyen deportierte. Zum Schluss schlitzte die libysche Besatzung des Schleppers aber noch das Schlauchboot auf und überließen 12 Boat-people ihrem Schicksal im Wasser. Spanische Fischer retteten sie, wie Open Arms mitteilt. Die NGO-Schiffe waren zu weit entfernt.

Vor Spanien: 9 tote Boat-people

Vor der Südküste Spaniens soll sich erneut ein Flüchtlingsdrama abgespielt haben. Nur ein Junge hat das Unglück demnach überlebt, er ist nach Angaben der Polizei der einzige Augenzeuge. Er wurde in ein Krankenhaus in Cadiz gebracht. Seinem Bericht zufolge sollen mindestens neun Menschen an Bord des Schlauchboots gewesen sein, das vor der Küste kenterte. Inzwischen haben die spanische Einsatzkräfte zwei Tote geborgen. Seit Beginn des Jahres starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mindestens 630 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer bei dem Versuch, von Nordafrika aus die spanische Küste zu erreichen.

Algier: Strassenblockade wegen ertrunkener Harragas

Die 10 algerischen Harragas, die vor der Küste Sardiniens ertrunken sind, stammen wie die drei Geretteten aus dem Viertel Raïs Hamidou in Algier. Angehörige und Anwohner*innen blockierten die Überlandstraße Nr. 11, um auf das Schicksal der Harragas und das fehlende Engagement des algerischen Staats bei der Aufklärung der Schiffskatastrophe aufmerksam zu machen. Der Bürgermeister versuchte, die Proteste vor Ort zu beschwichtigen.

Misrata: Flüchtlingsschiff gestürmt, Verletzte ins Krankenhaus oder ins Lager

Um 11:41 Uhr haben libysche Bewaffnete das Flüchtlingsschiff gestürmt, auf dem sich über 70 Boat-people verbarrikadiert hatten. Sie hatten erklärt, dass sie eher sterben als zurück in die libyschen Lager wollen. Vor der Stürmung war eine Delegation hochrangiger Botschaftsvertreter der Herkunftsländer an das Schiff herangetreten, um die Geflüchteten zum Aufgeben zu überreden.

„Misrata: Barricaded refugees ‚ready to die‘ than return to Libya detention“

More than 70 people refusing to leave docked ship in Misrata say they face torture and detention if they disembark. Refugees and migrants refusing to leave a cargo boat in a Libyan port are pleading to be taken to Europe, saying they are prepared to die than be returned to detention in the North African country.

Vor Sardinien mindestens eine Schiffskatastrophe

Vor der Küste Sardiniens wurden drei algerische Harragas gerettet, zwei Ertrunkene wurden geborgen, 10 sind vermisst. Überlebende berichten, dass drei Flüchtlingsboote gemeinsam aufgebrochen sind. Eines sei zurückgekehrt, ein Weiteres werde gesucht. Ob es sich dabei um das untergegangene Boot handelt, ist nicht klar. Die algerischen Harragas, die in Sardinien ankommen, starten in der Region Annaba im Osten Algeriens.