In „Perspektivlos & entrechtet in Bosnien: Die Folgen der Abschottungspolitik“ schreibt Dr. Sascha Schießl vom Flüchtlingsrat Niedersachsen über die Flüchtlingslager in Bosnien-Herzegowina. Über Asyl berate die IOM nicht, allerdings zum Thema der »freiwilligen Rückkehr«. Damit agiere sie ganz im Sinne der EU und als Element der EU-Abschottungspolitik.
Brutalste Abschiebungen aus der Türkei – und die EU schweigt
Im Report „Two weeks of deportations“ dokumentiert die WeWantToLiveTogether-Initiative die brutalen, menschenrechtsverletzenden Abschiebungen aus der Türkei. Die Vorwürfe, die die Initiative erhebt und im Report belegt, wiegen schwer: Migrant*innen und Geflüchtete seien unter Androhung von Gewalt gezwungen worden, Dokumente der freiwilligen Ausreise zu unterschreiben. Abschiebungen seien brutal durchgeführt worden, Menschen seien gefesselt worden oder von der Polizei zusammengeschlagen worden.
Flüchtlingslager als „Versuchslabore für biometrische Datenerfassung“
Im Beitrag „Ohne Gesichts-Scan kein Essen“ vom 06.08.2019 berichtet die Süddeutsche Zeitung von der biometrischen Erfassung von Menschen, auch in Flüchtlingslagern. Sie schreibt „Von Jemen bis Nigeria werden Flüchtlinge und Hungernde biometrisch erfasst. Kritiker sagen: Die Reichen der Welt benutzen die Armen als Versuchskaninchen.“
Saferworld-Report zur EU-Migrationskontrolle: Menschenrechtsverletzungen und Destabilisierung
In Partners in crime? The impacts of Europe’s outsourced migration controls on peace, stability and rights, veröffentlicht im Juli 2019, schreiben Ruben Andersson und David Keen für Saferworld über die EU-Politik der Externalisierung von Grenzen und deren Kontrolle. Anhand des EU-Politiken in der Türkei, in Libyen und dem Niger zeigen die Autoren auf, wie sich die EU-Politik sowohl kurz- als auch langfristig auf Migrierende und Flüchtende, aber auch auf die Situation in den Herkunftsländern auswirkt. Neu ist vor allem die Perspektive auf die langfristigen Auswirkungen der Grenz-Externalisierung. So legen die Autoren dar, wie die europäische Migrationskontrolle zu Instabilität in den Herkunftsländern führt, die einer der Hauptgründe für die Migration zahlreicher Menschen ist.
Tunesien: 36 Menschen in der Wüste ausgesetzt
Am 03. August sind 36 Menschen von tunesischen Autoritäten ohne Wasser und Nahrung einfach in der Wüste ausgesetzt worden. In einem einen Tag später veröffentlichen Video berichten die Migrant*innen und Geflüchteten der Elfenbeinküste von ihrer Abschiebung und flehen um Hilfe.
Migrationsrouten: Vom Horn von Afrika in den Jemen
Im Beitrag Into the unknown: African migrants in Yemen berichtet die Deutsche Welle über eine der in Europa weniger beachteten Migrationsrouten: vom Horn von Afrika in den Jemen.
#WeWantToLiveTogether: Demoaufruf gegen Abschiebung und Repression in der Türkei
Die neugegründete Initiative Birlikteyasamakistiyoruz (WeWantToLiveTogether) ruft zu einer Solidaritäts-Demonstration am kommenden Freitag auf. Damit stellt sie sich dem türkischen Abschieberegime entgegen. Erst vergangene Woche war eine Demo von Nationalist*innen angegriffen worden.
„Alan Kurdi“ vor der libyschen Küste, zwei weitere NGO-Schiffe unterwegs
In einem gestern veröffentlichen Artikel der NZZ wird dokumentiert, welche NGOs in den kommenden Tagen und Wochen das Mittelmeer observieren werden und im Falle von Booten in Seenot eingreifen können. Seit Montag, 29. Juli patroulliert die „Alan Kurdi“ der NGO Sea-Eye vor der Küste Libyens, westlich von Tripolis. Zeitgleich ist die spanische „Open Arms“ der gleichnamigen NGO Proactiva Open Arms von Syrakus auf Sizilien in Richtung Libyen aufgebrochen. Die „Ocean Viking“ von Médecins sans Frontières und SOS Mediterranee liegt noch in Marseille, wo sich die Crew mit dem Schiff vertraut macht, um dann so schnell wie möglich vor Ort zu sein. Die Alan Kurdi hat inzwischen 40 Menschen aus Seenot gerettet.
Mindestens 15 Tote bei Bootsüberfahrt in den Jemen
Nach Angaben der IOM sind mindestens 15 Äthiopier*innen bei dem Versuch, den Jemen über den Seeweg zu erreichen, gestorben. Das Boot der über 90 Passagiere war zwischen Djibouti und dem Jemen in Seenot geraten. Die Menschen harrten eine Woche ohne Wasser und Nahrung auf See aus, bevor sie am Montag, 29.07. das Festland erreichten.
Ägäis: Frontex setzt Zeppelin zur 24h-Überwachung ein
Medienberichte zufolge wird der Seeraum zwischen der griechischen Ägäis-Insel Samos und der Meerenge von Mykali, an deren östlichem Gestade türkisches Festland beginnt, in den nächsten vier Wochen von einem Zeppelin observiert. Das von Frontex gestelle Gerät ist mit Wärmebildkameras und weitere technischen Geräten zur Überwachung ausgerüstet. Die von Zeppelin gesammelten Daten können in Echtzeit an die griechische Küstenwache und ihre Boote weitergeleitet werden.