Die New York Times kündigt nach dem Trump-Mexiko-Deal eine Zunahme der Migration aus Zentralamerika nach Europa an, insbesondere nach Spanien und Italien. Da – abgesehen von Belgien – die meisten EU-Staaten Verfolgung durch Bandenkriminalität nicht als Asylgrund anerkennen, werden die meisten als Visa-Overstayers in Europa bleiben.
Boat-people aus Spanien nach Nordafrika – vor 80 Jahren
In Barcelona haben Kinder und Enkel von Republikaner*Innen, die am Ende des Spanischen Bürgerkriegs auf Schiffen flüchteten, die Website „Barcos del Exilio republicano español“ gestartet, auf der sie Informationen zu den damaligen Fluchtrouten, den Schiffen, den Geflüchteten und ihrem weiteren Schicksal posten.
Melilla: 52 überklettern EU-Zaun
52 Geflüchtete haben am Morgen des 12.05.2019 den EU-Zaun der spanischen Enklave Melilla überklettert. Weitere 50 wurden von marokkanischer Seite davon abgehalten. Es ist die erste größere gelungene Kletteraktion über den EU-Zaun seit dem 21.10.2018.
Spanien: 7 Boote mit 270 Boat-people angekommen, 2 Tote
In den letzten Tagen sind sieben Boote mit mindestens 270 Boat-people in Andalusien bei Cádiz angekommen. Ein Teil der Passagiere konnte nach selbstorganisierter Ankunft unregistriert an Land weiterflüchten. Eine Marokkanerin und wahrscheinlich auch ein 16-jähriger Junge ertranken, als ihr Boot an der Küste kenterte.
2019: Jeder dritte Migrant stirbt auf dem Weg von Libyen nach Europa
Die Fahrt über das zentrale Mittelmeer war noch nie so gefährlich. Seit Anfang des Jahres sind schon 442 Boat-people bei der Fahrt von Libyen nach Südeuropa ertrunken. Der Prozentsatz ist jetzt schon höher als 2014. Der UNHCR schlägt Alarm: in diesem Jahr hat jeder Dritte auf der libyschen Route sein Leben gelassen.
„18,5 Quadratkilometer EU-Boden in Afrika: Das Grenzspektakel von Ceuta“
An kaum einer internationalen Grenze wird die Brutalität europäischen Außengrenzschutzes so deutlich wie an der Landgrenze zwischen Marokko und Spanien
Marokkanische Jugendliche auf dem Weg nach Europa
In einer ausführlichen Reportage der niederländischen Zeitung NRC Handelsblad zeichnet Koen Greven den Weg marokkanischer Jugendlicher nach, die versuchen, Europa über die spanische Enklave Melilla zu erreichen. Ihre Reise, so schreibt er, endet immer öfter in den Niederlanden, obwohl ihre Asylanfragen dort keine Chance haben. Der Autor hat diese Jugendlichen in Fez, Melilla, Brüssel und Heerhugowaard getroffen.
Informationssperre der italienischen und spanischen Küstenwache über Boat-people
Obwohl nach wie vor Boat-people nach Europa kommen, verbreiten die spanische und die italienische Küstenwache in den sozialen Netzwerken keine Informationen mehr über sie. Jegliche Spur einer humanitären Krise im Mittelmeer ist gelöscht. Dies ist das Ergebnis einer Recherche, die Euronews anhand der Tweets der Seenotrettungskräfte durchgeführt hat, um zu veranschaulichen, wie sich deren Rückzug aus der Rettungszone in ihren Kommunikationsstrategien niederschlägt. Lediglich die griechische Küstenwache stellt weiterhin Informationen über die Rettung oder die Festnahme von Migranten bereit.
„Die Unsichtbaren“
Fast zwei Drittel der gut 65 000 Menschen, die im letzten Jahr, überwiegend von Marokko aus, in Spanien gelandet sind, haben keine Antrag auf Asyl gestellt – sie sind untergetaucht. Gut die Hälfte dieser Personen stammte aus Marokko (13.076), Guinea (13.053) und Mali (10.340). Doch um Asyl in Spanien bat nur jeder zehnte Migrant aus Marokko und nur jeder zwanzigste aus Guinea oder Mali.
Italien, Spanien: Anlandende und Ertrunkene werden statistisch nicht mehr erfasst
Aufmerksame Fischer, Bürgermeister*innen und Aktivist*innen stellen in Italien und Spanien fest: Boat-people, die aus eigener Kraft die Meerespassage schaffen, werden nach Polizeikontrollen registriert und in die Hotspots gebracht, aber ihre Ankunft wird nicht mehr den Rathäusern, den kommunalen und staatlichen Statistik-Ämtern und erst recht nicht den nachfragenden Aktivist*innen gemeldet. Und mit dem erzwungenen Abzug der berichtenden Quellen aus den maritimen Todeszonen weiss man zwar vom massenhaften Ertrinkenlassen, aber man kann es wegen fehlender statistischer Quellen abstreiten. Eine „europäische Lösung“ zeichnet sich ab.