Zum zweiten Mal führt Spanien eine Kollektivabschiebung von EU-Zaunkletterern aus Melilla nach Marokko durch. 55 der 208 Transitgeflüchteten, die erfolgreich den Zaun überwunden haben, schoben die spanischen Behörden innerhalb von 24 Stunden ab. Dazu hatten die Behörden u.a. 30 Anwälte organisiert, die bei der größtenteils in der Nacht durchgeführten Aktion mit halfen. Menschenrechts- und Juristenorganisationen kritisierten, dass in der Eile keine wirkliche Rechtshilfe durchgeführt werden kann.
Melilla: 200 Migranten überwinden den Grenzzaun, ein Toter
Mehr als 300 Migranten haben am Sonntag morgen versucht, den über sechs Meter hohen Grenzzaun von Melilla zu stürmen und spanisches Grundgebiet zu erreichen. Dabei starb ein Mann angeblich an einem Herzstillstand und zwanzig Menschen mussten mit Schnittwunden und Knochenbrüchen im Krankenhaus behandelt werden. An die 200 Migranten schafften es, den Zaun zu überwinden, sie wurden in ein Aufnahmezentrum in Melilla gebracht.
Malta: Sea-Watch 3 hat den Hafen von Valetta verlassen
Seit dem 2. Juli wurde die Sea-Watch 3 im Hafen von Valletta von den maltesischen Behörden grundlos festgehalten. Heute morgen ist das Schiff ausgelaufen und befindet sich nun zu Wartungsarbeiten auf dem Weg nach Spanien. Seit der Beschlagnahme sind mehr als 500 Boat-people im Mittelmeer ertrunken.
Italien: Bürgermeister von Riace muss seinen Wohnort verlassen
Domenico Lucano, der suspendierte Bürgermeister von Riace, steht nicht länger unter Hausarrest, darf seinen Wohnort aber nicht mehr betreten. In einem Interview hat er erklärt: „Riace steht für eine Idee, die der Gesellschaft der Barbarei widerspricht.“
Libyen: Mehrzahl der Boat-people zurück in die Auffanglager
Zum erste Mal übertrifft 2018 die Zahl der Boat-people, die von der libyschen Küstenwache in die Aufnahmelager zurückgebracht wurden, die Zahl derer, die Italien erreicht haben. Der Sprecher des UNHCR spricht von einem Wendepunkt. Zugleich hat sich der Trend der letzten Monate bestätigt, dass sich die Route nach Italien verlagert hat: von Tunesien nach Lampedusa und die Südwestküste Siziliens oder von der Türkei mit dem Segelboot nach Süditalien.
„Flucht über griechischen Fluss: Evros nur 50 Meter“
Der Evros bildet die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland. Rund 13.000 Geflüchtete überquerten ihn auf ihrem Weg in die EU in diesem Jahr.
„Migration nach Großbritannien: Transitland Belgien“
Immer mehr Flüchtlinge versuchen von der belgischen Küste aus nach Großbritannien zu gelangen. Zuletzt ging die Regierung hart gegen sie vor.
Migranten aus Riace sollen umgesiedelt werden
Nach der Festnahme des Bürgermeisters von Riace hat das italienische Innenministerium angeordnet, die Migranten aus dem süditalienischen Dorf in Flüchtlingsunterkünften unterzubringen. Das Ministerium teilte am Samstag mit, die Umzüge sollen nächste Woche beginnen.
Erster Einsatz von Mare Jonio: 70 Boat-people in Lampedusa gelandet
Die italienische Küstenwache hat ein beschädigtes Holzboot mit 70 Migrant*innen an Bord, das am Freitag Vormittag in Libyen gestartet war, in den Hafen von Lampedusa eskortiert. Kurz nach der Ankunft konnten die Boat-people an Land. Der Rettung war ein stundenlanges Tauziehen zwischen italienischen und maltesischen Behörden vorausgegangen. Die Mare Jonio hatte den SOS-Ruf empfangen und die Seenotrettungsleitstellen beider Länder unter Druck gesetzt.
Marokkanische Harragas stellen Asylantrag in Spanien
Madrid cannot deport Moroccan migrants who have applied for political asylum in Spain. The number of applications submitted in the country grew from 531 in 2017 to 765 in the first eight months of 2018.