„Wir waren 62 Personen, alles Männer und eine Frau. Schließlich war da ein Frachter und wir bestiegen das Schiff. Sie sagten zu uns: „Wir fahren nach Rom“. Sie gaben uns ein paar Kekse und Medikamente. Dann sind wir eingeschlafen, wir waren so erschöpft. Wir wussten nicht, wohin sie uns bringen würden. Um 8:45 Uhr wachten wir auf und waren in Tripolis. Die libysche Polizei nahm uns mit und sperrte uns ein. Wir leiden hier sehr. Wenn wir vorher gewusst hätten, was sie mit uns machen würden, wären wir besser gestorben.“
Frankreich, Italien und der Fezzan
Der stille Krieg gegen Geflüchtete und Migrant*innen spitzt sich an der italienisch-französischen Grenze zu, die tatsächliche Konfrontation zwischen den beiden EU-Staaten spielt sich aber auf den libyschen Ölfeldern ab. Im libyschen Süden, im Fezzan droht ein offener Stellvertreterkrieg, der zu einer furchtbaren Blockade der transsaharischen Migration führen könnte. Wir haben im Januar auf erste Hintergründe hingewiesen: „Italien-EU: Keine Boat-people mehr durch künftigen Krieg im libyschen Süden?“
117 Tote: Verfahren eingestellt, italienische Behörden nicht verantwortlich
Bei dem ersten großen Schiffsunglück dieses Jahres im zentralen Mittelmeer sind am 19. Januar 117 Boat-people ertrunken, obwohl sie gerettet hätten werden können. Die Staatsanwaltschaft in Agrigento hatte deshalb ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ende Januar hat die Staatsanwaltschaft in Rom das Verfahren an sich gezogen, um es nun mit der Begründung einzustellen, dass die libysche Küstenwache zuständig gewesen wäre, weil sie als erste von dem Unglück Kenntnis hatte.
Erayhin: Mixed-Media Dossier Nordafrika
Am 15.2.2019 wird der Bundesrat final über die Einstufung Nordafrikas als sichere Herkunftsstaaten abstimmen. Es wurde zu diesem Zweck eine umfangreiches Mixed-Media Dossier aufgearbeitet, das die öffentliche Debatte zu dem Thema Flucht und Migration aus Nordafrika, mit Stimmen von Betroffenen und aktuellen Standpunkten von Expert*innen erweitern soll
Die Melancholie der Algerischen Linken
In der LMD Februar 2019 beschreibt Arezki Metref den Zustand der Linken in Algerien, die sich in der sozialen Konfiktualität nicht mehr positioniert.
„The EU’s deal with Libya is sentencing refugees to death“
I am in daily contact with people in Libyan detention centres. Any hope that the country might be a safe haven has gone, leaving only death and despair
„The Sudanese protests and the legacy of the Arab uprisings“
Despite the factors working against the Sudanese protesters, there is a real hope that their primary goals can prevail.
Syrien: Safe Zones, Lager
Speaking in Istanbul, Erdogan also said nearly 300,000 Syrians had already returned and that he expected millions of Syrian nationals would return to the safe areas.
Sudan: Zugeständnisse an die Protestbewegung
Ausgerechnet der berüchtigte Chef des sudanesischen Geheimdienstes National Intelligence and Security Services (NISS), der wenig feine Herr Salah Abdalla Gosh, wurde vom Bashir-Regime dazu ausgesucht, am 29. Januar 2019 überraschend zu verkünden, dass alle, die seit dem Beginn der Proteste am 18. Dezember festgenommen worden seien, unmittelbar frei gelassen würden.
Alternativen im Sudan
Es werden drei mögliche Szenarien beschrieben, wobei die ersten beiden Szenarien als für die EU unerwüscht beschrieben werden in Hinsicht auf die Ziele regionale Stabilität und Kontrolle der Migration. Aber welche Macht würde das Szenario 3, einen friedlichen Wechsel und wirtschaftlichen Aufschwung, vermitteln und finanzieren? Annette Weber hat es vermieden, das Szenario 1, das als worst case Szenario beschrieben wird, als „Syrische Lösung“ zu bezeichnen. In der Tat ließe sich ein sudanesischer Bürgerkrieg nicht auf ein Staatsgebiet einhegen. Der Nil fließt von Khartoum nach Kairo.