Libyen: „Miliz tötet mehr als 30 Migranten“

In der 150 Kilometer südlich von Tripolis liegenden Stadt Mizda wurden in dieser Woche mehr als 30 Migranten umgebracht und mindestens 11 weitere verletzt. Nach Angaben des libyschen Innenministeriums und der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ sei das Massaker ein Racheakt gewesen. Eine Miliz haben den Tod des Chefs einer Gruppe von Menschenhändlern vergelten wollen. Bei dem Mann soll es sich um Youssef Bassor al Jreed handeln, der lokalen Quellen zufolge einer der mächtigsten Menschenhändler des Landes war.

Calais: “What’s happening is crazy, it’s inhumane, it doesn’t work, but it’s going to continue.”

JungleofCalais hat ein Interview mit Maya Konforti veröffentlicht, die als Aktivistin von L’Auberge des Migrants seit 2014 in Calais und Grande-Synthe vor Ort ist. Schwerpunkte des Interviews sind die Situation in den dortigen Camps, das polizeiliche Vorgehen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der enorme Anstieg der Channel-Crossings.

Ägäis: Push Back aufs Meer

Am Morgen des 30. April 2020 kam ein Boot mit 14 Geflüchteten auf der Insel Chios an. Als die Migrantinnen versuchten, sich vom Strand zu entfernen, wurden sie von den Beamtinnen der Küstenwache aufgegriffen und in ein im Bau befindliches Gebäude gebracht. Ein wenig später näherte sich ein Schiff der Küstenwache der Küste und fuhr dann in Richtung offenes Meer, also in Richtung Türkei, ab, während es mindestens ein Schlauchboot hinter sich her zog.