Die internationale Militärintervention unter dem Namen G5 Sahel sieht sich wachsenden Schwierigkeiten gegenüber. Nun versucht Frankreich, G5 Sahel über den UN-Sicherheitsrat unter den UN-Schirm zu stellen und dadurch noch weiter zu internationalisieren. Die G5 Sahel Initiative ist vor zwei Jahren stockend gestartet. Aber sie ist bislang weder mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet (zugesagt waren 415 Mio. Euro, aber es fehlen noch 199,5 Mio. Euro), noch stellt sie ihre operationellen Fähigkeiten unter Beweis.
Vor Sardinien mindestens eine Schiffskatastrophe
Vor der Küste Sardiniens wurden drei algerische Harragas gerettet, zwei Ertrunkene wurden geborgen, 10 sind vermisst. Überlebende berichten, dass drei Flüchtlingsboote gemeinsam aufgebrochen sind. Eines sei zurückgekehrt, ein Weiteres werde gesucht. Ob es sich dabei um das untergegangene Boot handelt, ist nicht klar. Die algerischen Harragas, die in Sardinien ankommen, starten in der Region Annaba im Osten Algeriens.
Migrationsweg Libanon – Zypern
In den letzten Wochen kommen im Schnitt 40 – 60 Personen täglich nach Nikosia, mehrheitlich aus Syrien.
„Planierraupen gegen Migranten“
Ein migrantisches Zeltlager hinter dem Bahnhof Tiburtina in Rom wurde auf Befehl Salvinis geräumt.
Marokko: Staatliche Inszenierung einer Menschenrechtspolitik – mit Verboten und Preisen
Derzeit läuft in Marokko ein Lehrstück ab, an dem man die öffentliche Funktionsweise des nordafrikanischen Staats studieren kann. Die Association marocaine des droits humains (AMDH), die größte marokkanische Menschenrechtsorganisation, deren Existenz mit Verboten, polizeilichen Ermittlungen und richterlichem Verfolgungswahn schwer gekennzeichnet ist, wollte die Regierung mit einem „Preis der Zivilgesellschaft“ auszeichnen, mit einer Großinszenierung in Rabat. Selbstverständlich hat die AMDH das Vorhaben als absurd abgesagt und auf die tatsächliche Lage nicht nur der AMDH, sondern aller NGOs in Marokko hingewiesen. Seit Jahren werden sie von der Regierung medienwirksam unter Verdacht des „ausländischen Agententums“ gestellt. Gleichzeitig simuliert der marokkanische Staat vor allem in der internationalen Öffentlichkeit eine zivilgesellschaftlich Offenheit und poliert seine Diskursfassade.
Misrata: Die 93 Geflüchteten wollen nicht von Bord
Im Hafen von Misrata weigern sich bereits seit drei Tagen 93 Geflüchtete beharrlich, wieder libyschen Boden zu betreten. Ein Frachter hatte sie unter falschen Voraussetzungen vor der Küste Libyens aufgenommen und zurück nach Libyen gebracht. Ihnen wurde erzählt, sie würden in Malta landen.
„Migranten aus Mittelamerika erklimmen Grenzzaun zu USA“
Der Spiegel berichtet, dass eine erste Gruppe von 357 Personen der „Migrahnten-Karawane“ die Grenze zu den USA in Tijuana erreicht hat.
Spanien, Cadiz: Inzwischen wohl 20 ertrunkene Harragas geborgen
Während die spanische Presse in Kurzmeldungen fast täglich von weiteren Toten berichtet, die nach dem Zerschellen eines Flüchtlingsboots bei Cadiz angespült werden, taucht heute erstmals ein Artikel zu der Schiffskatastrophe in der marokkanischen Presse auf.
Marokko, Jerada: Weitere drei Tote in Kohlenbergwerk
In den Kohlenbergwerken bei der ostmarokkanischen Stadt Jerada sind gestern weitere drei Personen umgekommen, drei wurden verletzt. Aus Armut graben Viele in den aufgegebenen Stollen. Mehrfach kam es wegen Todesfällen zu langanhaltenden Protesten und Verhaftungen. Mehrere verhaftete Demonstranten stehen gerade vor Gericht.
Marokko, Nador vor Melilla: Zweiter Abschiebeknast eröffnet
In Nador, der marokkanischen Nachbarstadt der spanischen Enklave Melilla, hat die Polizei nach Angaben der Menschenrechtsorganisation AMDH faktisch einen zweiten Abschiebeknast in der Sportanlage Arekmane eingerichtet. Derzeit sind dort ungefähr 40 Transitgeflüchtete gefangen. Wahrscheinlich werden sie von dort aus in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Selbst Anwälte haben keinen Zutritt. Einen ersten Abschiebeknast hatte die Polizei vor wenigen Monaten im zentralen Polizeikommissariat von Nador eingerichtet, dort sind derzeit ungefähr 200 Transitflüchtlinge gefangen.