Zehn Stunden lang haben Protestierende in Beirut und anderen libanesischen Städten die Straßen blockiert. Die Demonstrationen hatten sich an Steuererhöhungen entzündet – unter anderem eine Steuer auf WhatsApp – und liefen unter den gleichen Slogans wie diejenigen in Algerien und Ägypten: Die Protestierenden fordern den Abtritt der politischen Klasse.
„Warum mehr Menschen nach Europa fliehen“
Die Zahl der Syrer, Afghanen und Iraker, die ihre Länder Richtung Europa verlassen, dürfte weiter steigen. Aber nicht nur wegen der Gewalt in diesen Ländern: Zum Teil stecken ganz andere Konflikte in der Region dahinter.
Erdogan befreit die Islamisten
Das türkische Militär bombardiert offenbar gezielt IS-Gefängnisse.
„Libysch Roulette“
Migrationsabwehr oder Menschenrechte? In Rom kamen libysche Küstenwache, EU-Marine und die zivile Seenotrettung zusammen.
Kroatien, Push Back: Tunesischer Migrant stirbt an Wundbrand
Ende September ist ein Migrant aus Tunesien im Krankenhaus von Bihac, in dem er sieben Monate lang behandelt worden ist, an den Folgen erfrorener Füßen gestorben. Khobeib hatte im letzten Winter versucht, die Grenze nach Kroatien zu Fuß zu überqueren, war aber von der kroatischen Grenzpolizei angehalten worden. Diese habe ihn nach Bosnien zurückgeschickt und ohne Kleidung und Schuhe in den Bergen im Schnee ausgesetzt. Als er im Containerlager in Bira ankommt, sind die Zehen schon schwarz. Berichte über gewaltsame Push Backs an der kroatisch-bosnischen Grenze, die sich zu einem Nadelöhr auf der Balkanroute entwickelt hat, häufen sich. Lorena Fornasir und Gian Andrea Franchi sammeln und publizieren die Erzählungen von den Migranten und den Torturen, die sie erleiden, wenn sie von den kroatischen Grenzbewachern gestoppt und zurückgeschickt werden.
Irak: „Es ist eine Revolution“
The protesters are mostly „angry young people who are not aligned to any political or religious party“, said Al Jazeera’s Khan. „They are simply very frustrated at the fact that they don’t have jobs.“ After a small protest was quickly dispersed by security forces on Tuesday, a social media call went out which resulted in thousands of people taking to the streets, he added. Since then, the protests have spread to other cities in the country’s south.
Ägypten, am 2. Freitag
Die Proteste am 27.09.2019 waren nach einer Repressionswelle mit mehr als 2.000 Verhaftungen und einer Absperrung der Innenstadt von Kairo eher punktuell.
Italien, Zahl der Bootslandungen nimmt wieder zu
In keinem anderen Monat dieses Jahres sind so viele Migrant*innen auf dem Seeweg nach Italien gekommen wie im September. Das liegt aber weder an der neuen Regierung, die in der Sache bisher wenig an der Migrationspolitik der alten Koalition geändert hat, noch an der Präsenz der NGOs im zentralen Mittelmeer. Die Mehrzahl der zivilen Rettungsboote liegt zur Zeit in europäischen Häfen. Ausschlaggebend sind zwei andere Faktoren: zum einen nutzen die Boat-people die Wetterbedingungen, die noch günstig sind, ehe Herbst und Winter die Überfahrt nach Europa nahezu unmöglich machen. Zum anderen sollen Schlepper inzwischen auch auf die ‚tunesische‘ Route ausgewichen sein, auf der bisher vor allem Tunesier die italienische Küste angesteuert haben – auf sog. Phantombooten und aus eigener Kraft. Die Route gilt als vergleichsweise ‚einfach‘, vor allem weil die libysche Route zunehmend riskanter geworden ist, nachdem die EU der von Milizen dominierten Küstenwache Libyens die Kontrolle über das zentrale Mittelmeer faktisch überlassen hat und es stillschweigend hinnimmt, dass abgefangene Boat-people in Lager zurück deportiert werden, die von Politikern der EU als KZs bezeichnet werden.
Tschad, Teil 3: Eine Milliarde gegen die Flüchtlinge
Die Europäische Union wird im Zeitraum 2017 bis 2021 925 Millionen Euro für den Tschad bereit stellen. Hinzu kommen Gelder aus dem European Trust Fund in Höhe von 95 Millionen Euro, diese sollen sich gezielt den Ursachen von Migration zuwenden und dazu noch zahlreiche Projekte finanzieren. Alles in enger Zusammenarbeit mit den Behörden und der Regierung im Tschad.“ Das heißt: über eine Milliarde Euro allein für den Tschad, um die Migration nach Europa einzudämmen.
Solidarität mit Riace
Riace ist ein kleines Bergdorf im süditalienischen Kalabrien, das seit 20 Jahren Geflüchtete solidarisch aufnahm und dafür weltweit bekannt wurde. Das Dorf und sein Bürgermeister wurden deshalb kriminalisiert, aber es steht nicht allein.