Zehn Tage nach der Berliner Libyen-Konferenz hat sich offensichtlich wenig an der Situation im Land geändert: die Bürgerkriegsparteien setzen weiterhin eher auf militärische Gewalt als auf Diplomatie, das Waffenembargo wird nicht eingehalten und die zivilen Rettungsboote haben Hochkonjunktur: so hatte allein die Ocean Viking innerhalb von 72 Stunden fünf Rettungseinsätze. 500 gerettete Boat people können nun in Italien und Malta an Land gehen. Anders die Migranten, die von einem türkischen Kriegsschiff vor der libyschen Küste aufgegriffen wurden: sie wurden der sog. libyschen Küstenwache übergeben und in das Bürgerkriegsland zurückgebracht. Während die Präsenz der Fregatten von türkischer Seite mit einer NATO-Operation legitimiert wird, behaupten Haftar nahestehende Medien, dass sie im Hafen von Tripolis eingelaufen seien, um türkische Soldaten und Kriegsfahrzeuge zur Unterstützung von Fayez al Sarraj an Land zu bringen. Die NATO hat dementiert, dass die Tcg Gaziantep im Moment des Rettungseinsatzes deren Kommando unterstand.
Schmuggel libyschen Öls über Malta nach Italien
Ein Drittel des Benzins und Diesels in Italien soll Schmuggelware sein. Der Gewinn ist höher als beim Drogenhandel, die drohende Strafe gering. In Süditalien kann man Benzin für weniger als einen Euro tanken, in Norditalien öffnen kurzzeitig markenlose Tankstellen. Fahrer
? Malta und Libyen verweigern Rettung! 3 Boote in Seenot!
?WHO WILL RESCUE 3 BOATS IN URGENT DISTRESS? Armed Forces Malta spotted 3 boats in distress in international waters/Libyan SAR via air surveillance & 2 of the boats called #AlarmPhone earlier today. All relevant authorities are alerted but so far
„Tunisia: North Africa’s overlooked migration hub“
Some are seeking an alternative path to Europe, others a safe haven from the rampant exploitation, abuse, and spiralling conflict next door in Libya. Others still, like Camara, were rescued and brought ashore – often by the Tunisian coast guard,
Libyen: Migranten als Kanonenfutter
Die UN-Flüchtlingsorganisation hat Beweise dafür, dass beide Parteien im libyschen Bürgerkrieg Migranten in den Lagern nötigen, an ihrer Seite zu kämpfen. Wenn nicht, drohe ihnen unbefristete Haft. Die Rekrutierung erfolgt durch sudanesische Kombattanten, welche die Migranten vor die Alternative stellen: entweder ihr kämpft oder ihr bleibt für eine unbestimmte Periode eingesperrt. Lt. UNICEF gilt das auch für Kinder und Jugendliche.
„Panorama“-Recherche zu den Lagern in Libyen
Das von der EU mitfinanzierte Auffanglager für Flüchtlinge in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist in desolatem Zustand. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) betreibt die Unterkunft und gibt zu, die Lage sei außer Kontrolle geraten.
Zur Situation in Libyen nach der Berliner Konferenz
Viele Libyer sehen den Ausgang der Berliner Libyen-Konferenz skeptisch. Sie halten eine Waffenruhe für unwahrscheinlich. Inzwischen wird in der Gegend von Tripolis wieder geschossen.
Zum Libyen-Gipfel in Berlin
Zu den interessantesten Entwicklungen der Berliner Konferenz gehört, dass Außenminister Maas eine Wiederbeledung der Operation „Sophia“ ins Spiel gebracht hat – auch wenn er derzeit wieder zurück rudert. Damit müsste die EU auch wieder Verantwortung für die Seenotrettung übernehmen.
Cotchetel zur Situation der Geflüchteten in Libyen
Vincent Cochetel ist Sonderbeauftragter des UNHCR für den Mittelmeerraum. In einem Interview mit Steffen Lüdtke, Der Spiegel, anlässlich des Berlin-Gipfels äußert er sich zur Lage der Geflüchteten in den Lagern, aber auch zu der neuen Situation, dass neuerdings auch Geflüchtete
Sahel, Libyen: „Afrikanische Jacquerie“ und EU-militärische Zuckungen
Nicht zu Fuss mit Mistgabeln – wie die französischen Bäuer*innen vor 200 Jahren – sondern auf Motorrädern mit leichten Waffen geht die Bevölkerung des Sahel gegen nationale Militäreinheiten und hochgerüstete französische wie US-amerikanische Spezialkommandos vor.