Das Schiff MARE LIBERUM wird am Auslaufen gehindert. Die Freiwilligen des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins leisten darauf Menschenrechtsbeobachtungen in der Ägäis, um Aufmerksamkeit auf die gefährliche Fluchtroute zwischen der Türkei und Griechenland zu lenken, Solidarität und fundamentale Menschenrechte zu stärken.
Libyen, Humanitärer Korridor: Italienische Regierung unter Druck
Angesichts der Kriegsentwicklung in Tripolis, die bereits mindestens zwei internierten Flüchtlingen am vergangenen Dienstag das Leben gekostet hat, startet die italienische Regierung mit einem kleinen humanitären Korridor. Der Vatikan hatte gestern die Evakuierung von Flüchtlingen aus dem Westen Libyens gefordert. Heute gab das italienischen Innenministerium bekannt, dass 150 Flüchtlinge mit militärischer Unterstützung nach Italien ausgeflogen werden. Seit sechzehn Jahren finanziert die EU Internierungslager im Westen Libyens. Dort sollen derzeit ca. 6.000 Personen festgehalten werden.
„18,5 Quadratkilometer EU-Boden in Afrika: Das Grenzspektakel von Ceuta“
An kaum einer internationalen Grenze wird die Brutalität europäischen Außengrenzschutzes so deutlich wie an der Landgrenze zwischen Marokko und Spanien
Der Spiegel: Aufruf zur Denunziation
„Sie wollen uns auf Missstände hinweisen? Sie haben brisante Informationen? Dann schreiben Sie an unser Team Hintergrund und Recherche
Italien: Küstenwache stoppt Mare Jonio
Die italienische Küstenwache hat der Mare Jonio bis auf Weiteres jegliche Such- und Rettungsaktivitäten untersagt. Begründet wird das Verbot mit angeblichen technischen Mängeln, die bei einer siebenstündigen Durchsuchung des Bootes im Hafen von Marsala festgestellt worden sind. Salvini triumphiert und gratuliert der Hafenbehörde.
„Inshallah Europa“: Reise entlang der neuen Balkanroute
Inshallah Europa heißt der Dokumentarfilm von zwei italienischen Journalisten über die neue Balkanroute, die nach der Schließung der Grenze zwischen Ungarn und Serbien und der Formalisierung des Korridors zwischen Serbien, Slowenien und Österreich entstanden ist. Die Mehrzahl der Migrant*innen, die Griechenland verlassen, versuchen nun über Serbien oder Albanien nach Bosnien zu gelangen, um von dort aus Kroatien und schließlich Triest zu erreichen. Zu Fuß brauchen sie von den bosnischen Grenzorten Bihac und Velika Kladusa bis an die kroatisch-italienische Grenze zehn bis fünfzehn Tage. Die Migrant*innen kommen aus verschiedenen Ländern, Algerier, Afghanen, Pakistani. Es handelt sich vor allem um junge Männer, Frauen oder Familien sind auf dieser Route wenige unterwegs, weil die Strecke lang und anstrengend ist, abgesehen von dem Risiko polizeilicher Gewalt, dem sie ausgesetzt sind, wenn sie beim Grenzübertritt gestellt werden.
Mali: Französisches Militär will Infanterie-Roboter einsetzen
Wie die französische Verteidigungsministerin Florence Parly mitteilte, wird das französische Militär in Mali Transport-Roboter einsetzten. Die elektronischen Lasttiere bewegen sich mithilfe künstlicher Intelligenz bis zu 100 km selbständig, können 500 kg tragen und können 72 Stunden ununterbrochen unterwegs sein.
Italien: Unregistrierte Anlandungen auf Inseln
17 kurdische Boat-people wurden am 23.04.2019 auf einer winzigen unbewohnten Insel des Tremiti-Archipels entdeckt. Unter ihnen befinden sich 2 Neugeborene, 6 weitere Kinder und 6 Frauen. Sie werden zur Aufnahme nach Foggia in Apulien gebracht. An den Küsten Apuliens und Kalabriens landen Boat-people häufig aus eigener Kraft und ohne Registrierung. Vor wenigen Tagen kamen 9 Boat-people mit einem Ruderboot in Sardinien an.
Marokkanische Jugendliche auf dem Weg nach Europa
In einer ausführlichen Reportage der niederländischen Zeitung NRC Handelsblad zeichnet Koen Greven den Weg marokkanischer Jugendlicher nach, die versuchen, Europa über die spanische Enklave Melilla zu erreichen. Ihre Reise, so schreibt er, endet immer öfter in den Niederlanden, obwohl ihre Asylanfragen dort keine Chance haben. Der Autor hat diese Jugendlichen in Fez, Melilla, Brüssel und Heerhugowaard getroffen.
Algerien, antikolonialistische Geschichtsschreibung: Annie-Rey Goldzeiguer gestorben
Wie die Wochenendausgabe der französischen Zeitung „L’Humanité“ schreibt, ist Annie-Rey Goldzeiguer 94-jährig gestorben. Geboren in Tunis, Studium in Algier, Aktivistin des erst des antifaschistischen, dann des antikolonialistischen Widerstands, hat sie ihre wissenschaftliche Arbeit der Geschichte Algeriens gewidmet.